Die Leipziger Sänger haben bei ihrem gestrigen Gastspiel im Schützenhause zwar keinen starken Besuch zu verzeichnen gehabt, umso stärker war aber der Erfolg ihrer Darbietungen. Wie viele Unternehmungen, hat sich auch diese lustige Gesellschaft unter dem Einfluß des Krieges umgruppieren müssen. Man sieht nicht mehr die alten Gesichter, nur die Firma ist noch verblieben. Die Kräfte, die sich aber erneut zusammengefunden haben, sind vorbehaltlos als vorzüglich zu bezeichnen. Ein erfolgreicher Salonhumorist ist Herr Krütze als Baßsänger; mit gut durchgebildeter Stimme bewährte sich Herr Becker und als Künstler des Pistonininstruments zeigte sich Herr Schmidt. Einen unwiderstehlichen Anreiz auf die Lachmuskeln bilden die Herrn Freyer und Clön, ersterer mit urkomischem sächsischem Humor, letzterer mit seinen drastisch- komischen Tanzvorträgen. Wie in den Einzelvorträgen zeigen sich die Künstler ihres Faches auch in den Quartettgesängen und humoristischen Gesamtspielen auf der Höhe. Ein Abend bei den Leipzigern ist daher kein verlorener.