16. März 1922

Künstlerfest. Am Sonnabend, den 25mitgeteilt, im großen Saal des Schützenhauses ein Künstlerfest statt und am Nachmittag um 4 Uhr ein Tee mit – Vorträgen. Zur Aufbesserung des Fundus ergeht an alle Freunde des Theaters die Bitte, Gegenstände, die im Haushalt überflüssig geworden sind und nutzlos im Keller oder Boden stehen, dem Theater zu schenken. In Stettin und Rostock haben vor kurzem diese Fundusstelle einen großen Erfolg gehabt, und sind in Stettin Sachen im W.März findet, wie bereits erste von 200000 M gestiftet worden. Es befinden sich darunter: Möbel, Bilder, Portieren, Gardinen, Tippfiguren, Vasen, Porzellane, Stühle, Kissen, Decken usw. Die Geschenke werden am Nachmittag beim Tee ausgestellt und auf Wunsch des Spenders namentlich bezeichnet. Die Sachen sind zur Ausschmückung der Bühne bestimmt und werden dem städtischen Fundus einverleibt. In der Kanzlei werden  telephonische Geschenk-Anmerkungen und Gegenstände jederzeit ab Montag, dem 20.Maerz entgegengenommen.

 

Neuzelle, 15. März.(Der stetige Preistreiber.) Zu einem Zwischenfall kam es auf dem gestern hier angesetzten Holzversteigerungstermin. Ein Händler  aus Berlin versuchte zu fabelhaften Preisen alles Holz aufzukaufen, wogegen sich die heimischen Bieter energisch verwahren. Schließlich wurde der Fremde recht unsanft an die Luft befördert. Man  glaubte sich zu diesem Akte der Selbsthilfe umsomehr berechtigt, als durch den Verkauf des Holzes nach außerhalb die Sägewerke der Umgegend ohne Belieferung gewesen wären, so dass  eventuell. Der  Fall hätte eintreten können, daß mangels Beschäftigung hier und dort Arbeiterentlassungen vorgenommen werden mußten.