20. April 1920

Die Kiefernspinner-Kalamität im Gubener Stadtwalde geht ihrem Ende entgegen, diesmal hoffentlich ohne größere Schädigung angerichtet zu haben. Das war nicht immer so. Wer die Försterei Tiefensee öfters durchwandert hat, wird sich gewundert haben über die weiten Flächen junger zusammenhängender Stangenorte. Das sind die Folgen des großen Spinnenfraßes aus den Jahren   1862 – 65, dem 250 Hektar Wald zum Opfer fielen. Ein kleinerer Fraß in den 70er Jahren brach 1876 zusammen, bevor die Kalamität ihren Höhepunkt erreicht hatte. In den Jahren 1886 – 1890 wuchs die Meng der Raupen so gewaltig an, daß über 3000 Hektar Wald geleimt werden mußten, um ausgedehnte Verheerungen zu verhindern. Die noch überall sichtbaren ring stammen aus jener Zeit. Wer Interesse an unserem Wald hat, seinem Gedeihen und den Gefahren, welche ihm und unseren Gemeinden drohen, den weisen wir hier nochmals auf den Vortrag des Herrn Prof. Haase, Berlin, hin, der mit Vorführung einer Reihe von Lichtbildern einen allgemein verständlichen Vortrag über das Leben des Kiefernspinners, unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse im Gubener Stadtwald, sprechen wird.