20. August 1918

Keine Obstbeschlagnahme! In märkischen Obstzüchterkreisen ist gegenwärtig das Gerücht verbreitet, daß zum 1.n. M eine allgemeine Obstbeschlagnahme bevorstehe. Infolge dieser Befürchtung wird das Obst, namentlich Aepfel und Birnen, vielfach halb  -  gar unreif gepflückt und zu höheren Preisen abgesetzt, da die Gartenbesitzer fürchten, bei einer Beschlagnahme  mit ihren amtlichen Preisen nicht auf ihre Kosten zu kommen. Wie der „Berl. Lok.- Anz.“ erfährt, schweben bei der Reichsstelle für Gemüse und Obst keine Erwägungen über eine Obstbeschlagnahme. Die erwähnten Gerüchte  sind vollkommen unbegründet, und es kann daher an die Obstzüchter nur die Obstzüchter nur die dringende Mahnung  gerichtet werden, das Obst, besonders gutes Edel- und Tafelobst, an den Bäumen ausreifen zu lassen.