22. Oktober 1909

Ein Automobilunfall ereignete sich in unserer Stadt in der Nacht zum Mittwoch. Ein Automobil des Maschinenhändlers B. hierselbst, in dem sich fünf Personen, sämtlich Gubener, befanden, fuhr den Bahnhofsberg herab nach der Berliner Straße zu. Plötzlich riß der Chauffeur das Automobil, das eine Geschwindigkeit von 70 Kilometer hatte, nach rechts herum, dabei überschlug es sich zweimal, sämtliche Insassen weit hinausschleudernd. Einer von ihnen kam unter das Auto zu liegen. Wunderbarer Weise kamen alle mit schmerzhaften Hautabschürfungen, Verstauchungen und sonstigen geringfügigen Verletzungen davon, gefährlich verwundet wurde niemand. Das Auto wurde ziemlich stark beschädigt. Der Chauffeur hatte erst vor kurzem die Führung eines Autos erlernt und besaß noch keinen Fahrschein, hatte aber doch schon mehrere Wochen selbständig gefahren. Der Unfall ist lediglich auf den Versuch, die Kurve bei so hoher Geschwindigkeit zu nehmen, zurückzuführen.