23. Februar 1919

Allgemeine Erwärmung. Während der letzten acht Tage breitete sich das Tauwetter, das in Norddeutschland schon während der Vorwoche eingetreten war, auch auf Süddeutschland aus, und die Temperaturen erhoben sich zeitweilig schon frühlingshafter Höhe. Die in einem großen Teile des Landes vor acht Tagen noch vorhanden gewesene Schneedecke schwand infolgedessen rasch, und die seither vorgekommenen Niederschläge fielen überall in Gestalt von  Regen. Neue Regenfälle bei zunächst mildem Wetter mit nachheriger nässiger Wiederabkühlung stehen bevor; eine baldige Wiederkehr von Frostwetter ist auch nicht wahrscheinlich, und es ist sehr wohl möglich, daß der Winter bereits überwunden ist.

 

Geldverkehr mit dem Ausland. Aus vielfachen Beschwerden ist zu ersehen, daß in den beteiligten Kreisen noch nicht genügend bekannt geworden ist, daß ohne Genehmigung der Reichsbank deutsche Geldsorten und Banknoten bis auf weiteres nur im Betrage von 50 Mark täglich und bis zum Höchstbetrage von 150 Mark monatlich über die Grenze ins Ausland mitgenommen oder verschickt werden dürfen. Für größere Beträge ist eine besondere Genehmigung der Reichsbank oder der Reichsbanknebenstellen einzuholen. Es empfiehlt sich daher, vor Antritt einer Reise ins Ausland sich rechtzeitig entweder diese Genehmigung oder den nötigen Geldbetrag in ausländischer Währung zu beschaffen.