24. Dezember 1909

Alle Besucher des hiesigen Stadtmuseums und der Lesehalle pflegen mit dem Ausdruck des Bedauerns zu scheiden, daß die reichhaltigen Sammlungen und literarischen Bildungsmittel ihr Unterkommen in sowenig günstigen, namentlich so dunklen Räumen gefunden haben. Diesen Uebelständen wird durch die reiche Schenkung nachhaltig abgeholfen, die der Königl. Kommerzienrat Herr Ad. Wolf seiner Vaterstadt in diesen Tagen gemacht hat. Zur Errichtung eines eigenen Gebäudes für Stadtmuseum, Volksbibliothek und Lesehalle sind von ihm 50 000 Mark gestiftet worden. Der Bau soll, wie wir hören, am Eingang der Königstraße auf dem freigelegten Platze am Werderturm errichtet werden und wird jedenfalls bereits im Frühjahr k. Js. in Angriff genommen – gleich den anderen großen Stiftungen der letzten Jahre ein beliebendes Denkmal hochherzigen und opferwilligen Bürgersinns.