Eine Versammlung wegen der Zukunft der Oder tagte vor kurzem in Frankfurt. Vertreten waren die Städte Breslau, Cottbus, Forst, Frankfurt, Fürstenberg, Guben, Landsberg und Stettin, sowie die Handelskammern Frankfurt und Cottbus. Die Versammelten äußerten schwere Befürchtungen über die zu künftigen Schicksale der Oder, die eintreten würden, wenn die Friedensbedingungen zur Durchführung gelangen und beschlossen die Absendung einer Entschließung an die Reichsregierung zur Weitergabe an die Friedensdelegation, in der dieselbe gebeten wird, dahin zu wirken, daß das Schicksal der Oder, ihrer Schiffahrt und Uferstädte nicht von der Entscheidung landesfremder Personen abhängig gemacht wird. Mit der Uebermittlung wurde Oberbürgermeister Dr. Trautmann, Frankfurt, beauftragt. Von Seiten aller Redner wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, sich zusammenzuschließen und in Zukunft alle Interessen gemeinsam zu vertreten. Auch gegen die Bedrohung der Oder von Osten der durch die Polen nahm die Versammlung Stellung und war der Ansicht, daß alle notwendigen Maßnahmen gegen diese Versuche ergriffen werden müssen. Oberbürgermeister Trautmann wurde schließlich beauftragt, die gesamten Interessen der Oder und der gesamten Vereinigung wahrzunehmen und sobald er es für erforderlich hält, die nächste Versammlung einzuberufen.