28. Februar 1917

Einem Betrüger, der seit einigen Tagen hier versucht, die Geschäftsleute zu schädigen, ist die Polizei auf die Spur gekommen. Der Schwindler sprach telepohnisch oder persönlich in den Geschäften vor, nannte einen dem betreffenden Geschäft bekannten Namen und bestellte dann Waren und versuchte auch Geldbeträge zu erhalten. In einigen Fällen ist ihm sein Manöver geglückt. Heute vormittag versuchte er sein Heil wieder bei einem Geschäftsmann. Dieser schöpfte aber Verdacht und benachrichtigte die Polizei, die sofort Nachforschungen anstellte. Es gelang auch, den Mann in der Person des Schmiedegesellen Liebelt zu ermitteln, der erst vor kurzem zu einer längeren Gefängnisstrafe wegen Gänse- und Hühnerdiebstahls verurteilt worden ist. Etwa 300 M Geld wurden bei der Untersuchung noch bei L. gefunden. In der Nacht zum Montag wurden dem Besitzer eines Schrebergartens am Spichererplatz einige Hühner und Kaninchen gestohlen und gleich an Ort und Stelle abgeschlachtet. Man nimmt an, daß diese Tat auch auf das Konto von L. zu setzen ist.