Ein heftiges Gewitter mit starkem Regenguß entlud sich in der Nacht zu Sonntag. Durch einen Blitzstrahl wurde das Bergrestaurant Schönhöhe eingeäschert. Die Inhaberin des Restaurants, Frau Witwe Krug, wurde durch einen prasselnden Donnerschlag aus dem Schlafe geschreckt und mußte die Wahrnehmung machen, daß der Blitz in ihr Grundstück eingeschlagen hatte; er hatte merkwürdiger Weise das flache Dach des Vorderhauses getroffen, nicht den am Anbau befindlichen spitzen Giebel. In kurzer Zeit schlugen auch schon die Flammen empor, vermutlich hatte der Blitz das Spirituosenlager entzündet. Leider dauerte es recht lange, bis Hilfe herbeikommen konnte. Das Grundstück liegt auf einer Bergeskuppe, völlig abgesondert von anderen Wohngebäuden. Zunächst sandte Frau Krug das Mädchen, das mit ihr allein im Hause anwesend war, zum nächsten Feuermelder, der sich in beträchtlicher Entfernung, nämlich in der Crossener Straße bei Kaufmann Gebholt befindet. Das Feuer breitete sich im Hause schnell aus, besonders das Zimmer, in dem sich ein Schrank mit verschiedenen Papieren und einigen hundert Mark Papiergeld befand, war in kurzer Zeit von Flammen und Rauch erfüllt, sodaß alles verbrannte; bis die erste Spritze an Ort und Stelle war, verging bei der Entfernung geraume Zeit und ein Hydrant ließ sich nicht anschrauben, denn Wasserleitung gibt´s dort oben nicht; der geringe Wasservorrat in einem gemauerten Bassin war bald verbraucht und das übrige Wasser mußte von weither mit Wasserwagen heraufgefahren werden. Immerhin gelang es der Feuerwehr, den hinteren Teil des Gebäudes mit der Küche im Parterre und einigen Wohnräumen im oberen Stock zu erhalten. Der vordere Teil mit sämtlichen Restaurationszimmern und dem Büffetraum, sowie einigen Wohnräumen oben ist völlig niedergebrannt, die Möbel sind verbrannt oder stark beschädigt…