Vom Wetter. Die um die Wende der Vorwoche in ganz Mitteleuropa erfolgte ungemein starke Abkühlung drückte der Witterung während der letzten acht Tage ihren Stempel auf. Während der Nächte sanken die Temperaturen in weiten Teilen des Landes bis unmittelbar an den Gefrierpunkt: auch tagsüber blieb es in den meisten Gegenden sehr kühl, andauernd trübe und regnerisch. Auf den Höhen der Vogesen und Riesengebirge fiel bereits Schnee: übrigens wurde auch England, wo in verschiedenen Grafschaften Schneefälle vorkamen, von den Wettersturz heimgesucht. Bis zum Freitag der Vorwoche war das Wetter im ganzen Lande freundlich, im Osten sogar noch sommerlich warm gewesen. Im Westen setzten jedoch bei der Annäherung eines tiefen und weit ins Festland südwärts sich erstreckenden atlantischen Minimums nachmittags Gewitter und Regenfälle ein, die abends zum Teil fortdauerten und nach denen die Temperaturen stark sanken. Die Regenmengen waren zum Teil ungewöhnlich groß. Bei der raschen Annäherung eines neuen Maximums hinter der gleichfalls schnell abwandernden Depression nahm die Abkühlung noch mehr zu: an einzelnen Stellen im mittleren Norddeutschland kamen gelinde Fröste vor. Am Freitag heiterte sich der Himmel auf, sodaß die Temperaturen auf 23 Grad C emporstiegen. Der raschen Wiederabnahme des Luftdrucks dürften neue Regenfälle folgen, worauf erneut Abkühlung zu erwarten ist, wie überhaupt die Witterung vorläufig veränderlich zu bleiben scheint.