Der Mai ist gekommen - und mit dem hoffentlich auch der Frühling. Lange genug hat man im geheizten Zimmer sitzen und beim Ausgehen den Wintermantel tragen müssen, als daß man sich heute nicht auf den „ Wonnemonat " freute und dem Schöpfer des All für einen warmen Sonnenstrahl dankte. Und in der Tat scheint es, als ob der „holde Mai“ dem barbarischen und schier endlos langen Winter nun wirklich ein Ende zu machen gedenkt. Schon gestern wehten lindere Lüfte und das Quecksilber im Thermometer verließ die traurige Gegend um den Nullpunkt herum und stieg in die Höhe. Baum und Strauch treiben bereits grüne Knospen. Die Frühlingsblumen entfalten ihre Blüten, kurze Zeit noch und wir haben - Baumblüte! Wie so ein bißchen Maisonne die Straßen verklärt und Licht auch in die Herzen fallen läßt. Nicht nur die Saaten keimen unter ihm, die unser täglich Brot geben sollen, sondern auch die Hoffnungen. Ja, jetzt glauben wir, daß es doch Frühling werden muss auch im Leben der Völker, daß bald der Friede wieder seinen Einzug halten wird. Das ist das holdeste Wunder, das der Mai wirkt und darum allein begrüßen wir ihn mit einem herzlichen „Willkommen“!