Abholung der Gegenstände aus dem Lazarett Hindenburgschule. Nach dem das Lazarett Hindenburgschule aufgelöst worden ist, die Räume mit allen darin befindlichen Gegenständen sorgfältig gereinigt und desinfiziert worden sind, ist am Montag, den 24. Februar, mit der Abholung begonnen worden. Da bisher nur ein kleiner Teil der von der Stadtbevölkerung entliehenen Sachen abgeholt worden ist, so wird dringend gebeten, daß alle diejenigen, die ihre geliehenen Sache zurück haben möchten, sich noch im Laufe dieser Woche in der Hindenburgschule im Geschäftszimmer melden. Dies ist notwendig, weil das Erkennen der oft nur mit Buchstaben aber allmählich unleserlich gewordenen Namen gezeichneten Gegenstände unmöglich ist, wenn nicht die Eigentümer selbst sich dazu einfinden. Es wird gebeten, daß die Abholung möglichst von dem Besitzer selbst bewirkt wird: in all den Fällen, wo dies durchaus nicht angängig ist, wird das Rote Kreuz im Laufe der nächsten Woche die Sachen ins Haus schicken, aber nur nach vorgängiger Erkennung und Bezeichnung seitens der Eigentümer. Man muss selbst einen Blick auf die ungeheure Masse der dort aufgestapelten Bettgestellen, Matratzen, Betten und Wäsche sowie Hausgeräte geworfen haben, um die außergewöhnlichen Schwierigkeiten zu verstehen, denen die ordnungsgemäße Ablieferung begegnet. Der unermüdlichen Arbeit mehrerer Schwestern sowie Vertrauenspersonen vom Roten Kreuz wird es hoffentlich gelingen, möglichst alle Beteiligten zufrieden zu stellen.- Die Landbevölkerung, die ja einen außerordentlich großen Teil der Sachen geliehen hat, wird dringend gebeten, sich am Sonnabend möglichst zahlreich zur Abholung einzufinden. Die schnelle Räumung der Schule ist durchaus erforderlich, wenn der Schulbetrieb am 1.April nach so langer Zeit endlich ordnungsgemäß in der Hindenburgschule eröffnet werden soll.
Zur Lohnbewegung der Kutscher und Mitfahrer wird uns geschrieben: In einer gestern in der Reichshalle abgehaltenen, äußerst stark besuchten Versammlung der Kutscher und Mitfahrer der Fuhr- und Speditionsbetriebe wurde nach eingehender Aussprache folgende Entschließung einstimmig angenommen: “Die am 27.Febr.1919 versammelten Kutscher und Mitfahrer sprechen ihr Befremden darüber aus, daß die Herren Unternehmer in keiner Weise geneigt sind, mit der Berufsorganisation der Arbeitnehmer über den eingereichten Lohntarif zu verhandeln. Die Versammelten erklären, daß Sie unter keinen Umständen ihre Berufsorganisation ausschließen können und fordern diese auf, sofort den Unternehmern eine Frist zu setzen, nach welcher die Verhandlung stattzufinden hat. Sollte dennoch ein ablehnender Standpunkt seitens der Unternehmer beibehalten werden, werden die Arbeitnehmer ihre Konsequenzen daraus ziehen.
(Preisausschreiben für Postmarken) zur Erinnerung an die Nationalversammlung . Das Reichspostministerium beabsichtigt die Herausgabe besonderer Freimarken zu 10, 15 und 25 Pfennig und ladet alle deutschen Künstler zum Wettbewerb ein. Als Bedingungen werden genannt: Die Marken müssen die Inschrift „Deutsche Nationalversammlung 1919“ tragen. Bildgröße 22x28 Millimeter. Die Entwürfe müssen in klarem Strich als Federzeichnung ausgeführt und auf weißen Streifenpapier von höchstens 165x235 Millimeter eingereicht werden. Einreichungstermin spätestens Mittwoch, den 12.März, im Reichspostministerium. Als erster Preis sind 6000 Mark, als zweiter 4500, als dritter 3000 und ferner acht vierte Preise zu 1500 Mark ausgesetzt worden.