Corona Schröter-Denkmal: Zufolge des am 23. August veröffentlichten Aufrufs des Denkmal-Komitees sind demselben bereits von mehreren Seiten Beiträge zugegangen, darunter von Ihrer Majestät der Königin von Rumänien (Carmen Sylva) 50 Mark, von Seiner Majestät dem Könige Oskar von Schweden und Norwegen 200 Mark. Am 23. August 1902, dem 100jährigen Todestage der großen Künstlerin, hat die gesammte deutsche Presse in umfangreichen Aufsätzen die hohe Bedeutung Coronas gefeiert. Das Interesse für die Ehrung ihres Andenkens ist dadurch allenthalben, wo deutsche Kunst und deutsche Literatur gewürdigt werden, wachgerufen worden. Die Bürgschaft Gubens wird, wie wir hoffen, nicht zögern, für die, sie zunächst berührende Denkmalsangelegenheit durch zahlreiche und reiche Spenden ihre Antheilnahme ebenfalls zu bethätigen.
Die Amtliche Ausgabe der neuen deutschen Rechtschreibung ist jetzt im Druck erschienen.
Die Einführung in den Schulen soll zu Ostern des nächsten Jahres erfolgen.
Der leitende Grundsatz, nach dem bei der Neubildung unserer Rechtschreibung gearbeitet wurde, war, Orthographie zu schaffen, in der alle deutschen Länder, auch Österreich und Schweiz, mit den Eigenthümlichkeiten ihrer Schreibweisen möglichst zu ihrem Rechte kommen. Von den Einzelbestimmungen der neuen Rechtschreibung sei erwähnt, daß th in den deutschen Wörtern nicht mehr geschrieben wird; es heißt also fortan tun anstatt thun und Tür anstatt Thür. Ausgenommen von dieser Regel sind aber einige deutsche Eigennamen, von denen einige das h behalten müssen, einige jedoch auch ebenso gut verlieren wie behalten dürfen.
Am vielseitigsten und schwierigsten bleibt auch in der neuen Rechtschreibung das Kapitel über die Anfangsbuchstaben. Im allgemeinen ist die Stimmung für die kleinen Anfangsbuchstaben gemäß der Vorschrift: In zweifelhaften Fällen schreibe man mit kleinen Anfangsbuchstaben. Indessen soll z.B. die Anrede du und ihr in Briefen auch in Zukunft groß geschrieben werden.