30. März 1922

Neuzelle 29. März. (Gustav Adolf-Fest) Das kirchliche Leben unserer Gemeinde stand Sonnabend unter dem Zeichen des Gustav Adolf – Festes. In  dem Festgottesdienst  am Vormittag Predigte Schlosspfarrer Helm (Sorau) über die Not unserer evangelischen Volksgenossen in den örtlichen Diaspora Gebieten. Der Kirchenchor bot den Chor: “Ist nicht  des Herrn Wort wie ein Feuer , wie Hämmer der Eisen zerschlägt“ Abends 7:30 fand Gemeindeabend statt, zu dem der evangelische Volksverein eingeladen hatte Schlosspfarrer Helm als Redner des Abends sprach jahrelanger Erfahrung über deutsch – evangelische Treue in dem Posner Lande und über die Pflicht , den Glaubensbrüdern im Lande des weißen Ahlers Treue zu halten. Gesänge des Kirchenchores, Instrumentaltrios und einige Pilonfast umrahmen die Ausführungen des Redners. Zwischendurch erfreute Herr Schwarz durch den vollendeten Vortrag der Masvorsichen Dichtung: „Mein Deutschland.“ Eine Tellersammlung ergab den Betrag von über 500M, der den Redner für die Stunde des Gustav Adolf Vereins übergeben wurde. Nach dem recht ernsten Inhalt des Abends hat der Kirchenchor zum Schluss noch zwei Gäste heiteren Inhalts, „ein Frühlinglied“ von Linden und den „Jaeger aus Kurpfalz“ von Othegraben.