3. April 1917

Reiseverkehr in den Feiertagen. In den bevorstehen Ostertagen werden die Züge wieder stark von Militärurlaubern in Anspruch genommen sein. Gerade in der gegenwärtigen Zeit, wo viele Männer monatelang dem Kreise ihrer Angehörigen entzogen sind, ist ihnen dieser Urlaub sehr zu gönnen; viele der militärischen Urlauber reisen jetzt jedoch nicht einmal zu ihrer Erholung, sondern um ihren Acker zu bestellen. Patriotische Pflicht der Zivilbevölkerung ist es darum, die zu erwartende Ueberfüllung der Züge nicht noch mehr durch unnötige Reisen zu vergrößern. Dabei sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß keinesfalls mehr Züge als bisher fahren, und daß Personen, deren Reise nicht unbedingt notwendig ist, wegen Ueberfüllung der Züge mit dem Zurückbleiben zu rechnen haben. Vor allem ist es aber dringendes Erfordernis, daß Besuche in den Garnisonen seitens der Angehörigen unserer Feldgrauen nach Möglichkeit vermieden werden. 

Keine Lebensmittel ins Feld! Von amtlicher Seite wird folgende Mitteilung versandt: Die wärmere Jahreszeit naht. Doppelt ist damit die Mahnung am Platze: Sendet keine Lebensmittel nach der Front und den Etappengebieten! Warum? Einmal verderben sie zu leicht; sodann sind solche Sendungen überflüssig, da für die Truppen draußen durch die Heeresverwaltung reichlich gesorgt ist. Die Heimat braucht ihre Lebensmittel heute selbst; durch unnötige Feldsendungen wird sie geschädigt. Darum behaltet zu Hause, was ihr habt, und begnügt euch damit, euren feldgrauen Angehörigen nur Zigarren, Zigaretten, Tabak und dergleichen zu schicken! Draußen nützen Lebensmittel auch dem einzelnen wenig, im Heimatgebiete schmälert jede Versendung solcher die vorhandenen Vorräte erheblich. Darum noch einmal: Unterlaßt alle Lebensmittelsendungen ins Feld!