Glückwunsch und Begrüßungstelegramme sowie Telegramme in nicht dringenden Familienangelegenheiten sind, nach amtlicher Meldung aus Berlin , von jetzt an wieder zugelassen.
Glogau, 3. Juni. (Eine Bluttat auf den Rittergut
Tschepplau.)
Auf dem Rittergute Tschepplau des Grafen v.
Schlabrendorf-Seppau drang der etwa 25 jährige Wirtschaftsassistent Kinzel
unvermutet in das Amtszimmer des Guts-Inspektors Paul Gutschner, schloß die Tür
zu und brachte seinem Vorgesetzten mit einem Revolver einen schweren Kopfschuß
bei. Darauf richtete er die Waffe gegen sich selbst. Als das Amtszimmer
gewaltsam geöffnet wurde, fand man Gutschner zusammengesunken auf dem Stuhl vor
seinem Schreibtisch sitzen und Kinzel tot am Boden. Gutschner starb nach kurzer
Zeit. Ueber das Motiv zur Tat sind nur Vermutungen im Umlauf, Gutschner war etwa
33 Jahre und kinderlos verheiratet. Er wird als umsichtiger und ruhiger
Gutsbeamter geschildert.