4. November 1921

Beim Neubau der Neißebrücke herrscht Feiertagsstille. Nur der unter Dampf stehende Greifer und einige Kärrner lassen ahnen, dass hier „gearbeitet“ wird. In der Nacht zu gestern erfolgte wieder ein neuer Wassereinbruch und füllte die offene Baugrube bis obenan. An sich wäre dieses Malheur nicht so groß, was jedoch die Sache verschlimmert, ist die Tatsache, daß die Elektromotoren, die die Pumpen treiben, mit „ersoffen“ sind, da sie in der Tiefe der Baugrube (!!) montiert waren, anstatt auf hoher Stellage, wo sie von derartigen Zufälligkeiten verschont geblieben wären. Auch die Maurerarbeiten können wegen Mangels an Zement, den die Bauleitung unbegreiflicherweise für Privatbauten ausgeliehen hat und jetzt nicht zurückerhalten kann, nicht fortgesetzt werden.- Man braucht also, um etwas Absonderliches zu erleben, nicht erst nach Schilda zu pilgern.