Als Zeichen der ehemaligen Wehrhaftigkeit und Befestigung Gubens sind an der nach außen gerichteten Südseite des Werderturmes zunächst drei Steinkugeln eingemauert worden, die im Boden neben demselben bei Tieferlegung der Straße ausgegraben worden sind. Zu diesen kommt eine vierte, von 19 cm Durchmesser und 10,5 Kilogramm Gewicht, die sich bisher in Privatbesitz befunden und jetzt im geschichtlichen Interesse der Stadt geschenkt worden ist. Diese Geschosse entstammen wahrscheinlich dem 15. Jahrhundert, während die eisernen Kanonenkugeln am Eckhause des Lindengrabens und der Königstraße bei der Beschießung der Crossener Tor-Bastei vom 26. April 1642 in den dortigen, damals morastigen Baugrund gekommen sind. – Im Werdertorturm ist der Innenraum von der bisherigen Sohle in Höhe der angrenzenden Straße um die Stärke von 16 der alten Mauersteine tiefer gelegt worden bis zu dem Steinpflaster im Verließ; in Höhe von sechs der alten Steine sind einander je paarweise gegenüberliegend vier kleine Nischen mit eingelassenen eisernen Klammern freigelegt, an einer der letzteren befand sich noch das alte Halseisen. Selbstverständlich wurden in diesen völlig dunklen Gewahrsam, zu dem der Eingang in einer Öffnung in dem hoch darüber gelegenen Gewölbe bestand, nur die schwersten Verbrecher oder schlimmsten Feinde der Stadt gesetzt, während andere Gefangene in den verschiedenen Stockwerken des Turmes in tiefen Mauernischen untergebracht wurden. Aus diesem Grunde waren in Höhe der Mauer zwei Eingänge vorhanden - die einzigen von außen. Von dem tiefer gelegenen im Südosten führte innerhalb der Mauer (wie auch im sogenannten Jungfernturm) eine Treppe hinauf, unter welcher der zweite Eingang (näher zur Königstraße) hineinging in das erste Stockwerk über dem Verließ. In diesem letzteren ist in einem Mauerstein tief die Jahreszahl 1417 eingegraben, wohl das Jahr, in dem der untere Teil des Turmes, kenntlich durch die Umrisse von Zinnen im Mauerwerk der Südseite, erbaut worden ist. Mit einer Uhr wurde dieser Turm 1659 versehen. Seine Wetterfahne hat er vor etwa 20 Jahren eingebüßt. Ein niedriger Hohlraum unterhalb des aus großen Feldsteinen hergestellten Bodens des Verließes hat wohl keinem bestimmten Zweck gedient; er erstreckte sich bis unter das gegen 2 Meter dicke Mauerwerk und ist mit Sand ausgefüllt worden; wahrscheinlich hatte sich nur der sandige Boden unter dem Feldsteinboden gesetzt oder gesackt. Einzelne Scherben lagen darin.