6. November 1919

(Festnahme eines Hochstabler-Ehepaares.) Der hiesigen Polizei ist es gelungen, durch Festnahme eines Ehepaares die Stadt von zwei Hochstablern zu befreien. Der Schuhmacher Heinrich Hammer betrieb mit seiner Ehefrau bis Juni d. Jr. In Settin ein selbstständiges Geschäft. Durch schlechten Geschäftsgang kamen beide an den Wanderstab. Sie zogen von Stadt zu Stadt und kamen auch nach Sommerfeld: hier hielten sie sich seit dem 29. Oktober in einem Gasthofe auf. Die ersten Tage bezahlten sie pünktlich, während sie die letzten Tage die Rechnung zu begleichen schuldig blieben.

Unter Vorlegung gefälschter Papiere kauften sie dann hier eine Gastwirtschaft, trotzdem sie beide mittellos waren. Nachdem der Kaufvertrag ordnungsgemäß abgeschlossen war, versuchte das Ehepaar, das sich Kossak nannte, auf Grund des Kaufes hier 4000 Mark Vorschuß zu erschwindeln. Wenn es nicht soviel Zinsen - 500 Mark - zu zahlen versprochen hätte, wäre es schließlich in den Besitz des Geldes gekommen; so aber schöpfte man Verdacht. Die benachrichtigte Polizei prüfte die Papiere und inhaftierte das Ehepaar, welches sehr entrüstet war über das Vorgehen der Beamten. Nach längeren leugnen bequemten sich beide, den beigelegten Namen Kossak in Hammer umzuwandeln.