7. September 1913

Der Brunnen an der Außenfront des Museums  ist nunmehr fertiggestellt und heute in Tätigkeit gesetzt worden. Aus der barockalen, mit einem kunstgeschmiedeten Eisengitter gezierten  Brunnenschale aus Muschelkalk erhebt sich ein Natur-Steinsockel mit kupfernen Wasserspeiern. Ihn krönt in reizvoller Linie und Form ein kleiner Bronzeknabe, in jeder Hand einen wasserspeienden Fisch hochhaltend. Schöpfer dieser lebensvollen Figur ist ein junger Münchener Künstler, der Bildhauer Rudolf Henn, der bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet ist. Auch dieses sein jüngstes Werk, das den Vergleich mit den besten Darstellungen des kindlichen Körpers nicht zu scheuen braucht, zeigt von neuem seine hohe künstlerische Begabung und ein den Stoff in vollendeter Meisterschaft beherrschendes Können. Herrn Kommerzienrat Wolf, dem Stifter des Museums und des Brunnens , gebührt aufs neue Dank, mit diesem Kunstwerk seiner Stiftung jetzt die Vollendung gegeben und das Stadtbild um eine weitere Zierde bereichert zu haben. Wie die Nürnberger ihr „Gänsemännchen“, so werden die Gubener das neue „Fischmännchen“ lieb gewinnen und es mit zu den heimatlichen Wahrzeichen zählen, die man dem Fremden zeigt und auf die man mit Recht stolz ist.