8. März 1913

Im Naemi-Wilke-Stift , Krankenhaus und evang.-luther. Diakonissenanstalt zu Guben, sind im Jahre 1912 im ganzen 370 männliche und 379 weibliche, zusammen 749, Kranke, außerdem 27 Begleitpersonen verpflegt worden. Der Abgang betrug 710, es verstarben 33 Personen. In der 1. Klasse wurden 18 männliche und 30 weibliche, zusammen 48, in der 2. Klasse 34 männliche und 62 weibliche, zusammen 96, in der 3. Klasse 319 männliche und 286 weibliche, zusammen 605 Personen verpflegt.  Der leitende Anstaltsarzt Herr Dr. Ayrer hatte 380, Herr Dr. Schulze 178, Herr Dr. Balack 145, Herr Dr. Goldschmidt 46 Patienten. Als Medizinalpraktikanten waren die Herren Dr. Graetz, Knorr und Breuning tätig. Herr Dr. Knorr übernahm kürzlich die Assistenzarztstelle. 10 Diakonissen, gelegentliche freie Hilfen und eine sich für den Krieg ausbildende Dame leisteten die Krankenpflege. Es fanden 239 chirurgische Operationen, 153 an Augen, 153 bei Frauenleiden und 49 an Nasen, Hals und Ohren statt, zusammen 594. Ein Lichtbadzimmer mit Vollbad, Teil- und Vierzellenbädern wurde eingerichtet. 16934 Verpflegungstage wurden gezählt. – In der Idiotenanstalt und ihren Zweiganstalten wurden 58 blöde Mädchen, 7 männliche und 2 weibliche vorschulpflichtige Taubstumme bezw. Blinde und 20 schwachsinnige Berliner Waisenmädchen von 4 Diakonissen verpflegt. Die Herren Lehrer Bahro und R. Hoffmann sowie die Kleinkinderlehrerinder von 40 bis 50 Kleinen besuchten Kinderbewahranstalt unterrichteten in der Hilfsschule des Stifts. – Die Schwesternzahl einschließlich der auf Außenstationen tätigen betrug 57.