Platz des Gedenkens

Zentral auf dem Platz befinden sich die Gedenksteine. | Stadt Guben, Lehmann

Platz des Gedenkens: Neugestaltung erfolgreich abgeschlossen

Nach einer mehrjährigen Planungs- und Bauphase hat die Stadt Guben die Aufwertung des Platzes des Gedenkens am 16. September 2024 erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt, das seit Februar 2020 in Zusammenarbeit mit verschiedenen Ingenieurbüros und Bauunternehmen durchgeführt wurde, markiert einen weiteren Meilenstein im Rahmen des Stadtumbaus der Altstadt West.

Das Ingenieurbüro Richter GmbH aus Eisenhüttenstadt, unter Leitung von Herrn Schurmann, war für die Planung und Bauüberwachung zuständig. Die Bauarbeiten dauerten von Februar 2023 bis Juli 2024. Die ULT e.G. Guben, unter Bauleiter Herrn Neumann, führte die Landschafts- und Wegebauarbeiten aus und Projektleiter der Stadt Guben war Herr Lindner. Die Finanzierung erfolgte über das Förderprogramm „Stadtumbau – Aufbau“ mit Gesamtkosten von ca. 800.000 Euro. Es wurden neue wassergebundene Decken- und Pflasterflächen angelegt, Bordanlagen errichtet, ein 300 Meter langes Bewässerungssystem installiert sowie 40 Bäume, 5.000 Ziergehölze und Hecken gepflanzt. Neue Bänke, Papierkörbe und Poller ergänzen ebenfalls die Ausstattung.

Das Vorhaben wurde unter Berücksichtigung denkmalpflegerischen Anforderungen realisiert. Die Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde, der Unteren Naturschutzbehörde sowie dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum war dabei von zentraler Bedeutung. Darüber hinaus bestand Kontakt zur russischen Botschaft, da der Platz eine Ruhestätte für Kinder und sowjetische Soldaten umfasst.

Die Stadt Guben möchte sich bei den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre Geduld und ihr Verständnis während der Bauphase bedanken. Die Bauarbeiten brachten einige Unannehmlichkeiten mit sich, doch dank der guten Kooperation konnte dieses wichtige Projekt erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Neugestaltung des Platz des Gedenkens bietet nicht nur einen würdigen Ort des Gedenkens, sondern auch eine attraktive Fläche für Begegnung und Erholung.

Geschichtliche Bedeutung des Platzes

Der Platz des Gedenkens ist ein wichtiger Bestandteil der Gubener Erinnerungskultur. Seit seiner ursprünglichen Gestaltung in den 1930er Jahren erlebte der Platz zahlreiche Namenswechsel und Umgestaltungen, die die verschiedenen Phasen der deutschen Geschichte widerspiegeln. In seiner heutigen Form ist der Platz seit 1990 unter dem Namen „Platz des Gedenkens“ bekannt und erinnert an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Im Rahmen der Sanierung des Platzes erfolgte eine historische Rekonstruktion, die den Platz sowohl als Ort der Erinnerung und als Naherholungsfläche stärkt.

Friedrich-Ebert-Platz:

  • um 1925 Gestaltung des Platzes, 24.08.1930 Einweihung des Ebertdenkmals

Tannenbergplatz:

  • 19.03.1933 Umbenennung in „Tannenbergplatz“

Platz der Befreiung:

  • nach 1945 Umbenennung in „Platz der Befreiung“
  • 15.05.1948 Einweihung sowjetischer Ehrenfriedhof mit Obelisk
  • Grabstätte für 41 Rotarmisten, 1948 Aufstellung eines VVN-Denkmals
  • 07.10.1971 Einweihung umgestalteter Platz, Aufstellung T-34
  • 1974 Umbettung von 27 ermordeten Kriegsgefangenen
  • 1974 Umbettung zweier Opfer des Kapp-Putsches, Aufstellung Gedenkstein

Platz des Gedenkens

  • 1990 Umbenennung in „Platz des Gedenkens“
  • Entfernung Panzer und Gedenksteine, VVN und Kapp-Putsch
  • 1992 Pflanzung Koniferen
  • 1993 Aufstellung Findlingsgruppe
  • 1994 Anbringung Inschrift „DEN OPFERN VON KRIEG UND GEWALTHERRSCHAFT“
  • 2001 Wiederaufstellung Gedenkstein der Opfer des Kapp-Putsches
  • 2011 Einstufung als Denkmal, „Platz des Gedenkens – Grünanlage mit Sowjetischem Ehrenfriedhof und Gedenkstein für Opfer des Kapp-Putsches“